Viele von Euch haben die Meldung auf der DTU-Internetseite gelesen. Auf der AOMV der DTU am 30.04.2016 in Kassel kamen insgesamt 15 Punkte zur Sprache, die für die Suspendierung von Park Soo-Nam sprachen. Viele von Euch rätseln nun, um welche Punkte handelt es sich dabei? TKD-NEWS.de hat versucht, diese für Euch zusammen zu tragen.
Jeder einzelne von Euch, der regelmäßig die Artikel von TKD-NEWS.de gelesen hat, kann sich die (möglichen) Gründe in den betreffenden Artikeln zusammensuchen. Für alle anderen haben wir sie tabellarisch zusammengesfasst:
Warum wurde Park Soo-Nam überhaupt Suspendiert?
Basis für die Suspendierung war die schriftliche Aufforderung von gleich 11 (!!!) DTU-Landesverbänden an das DTU-Präsidium am 21.02.2016, nachdem bekannt wurde, dass die von ETU-Präsident verhängte Suspendierung der DTU vom 17. Februar, auf Bitten von Park Soo-Nam erfolgte. Hierdurch sollte nun verhindert werden, dass der DTU weiterer Schaden entstünde, aufgrund des nicht rational wirkenden Verhaltens des damaligen DTU-Präsidenten Park.
Dieser Grund war vermutlich der berühmte Tropfen, der das politische Fass zum Überlauf gebracht hat und gleichzeitig der Höhepunkt von Problemen, die sich während der Amtszeit von Park Soo-Nam gestapelt haben sollen.
Supendierungsgründe
– Bereits bei der ersten Präsidiumssitzung, kurz nach Wahl von Park zum DTU-Präsidenten, soll es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Wie zu hören war, ging es zunächst darum, dass sich Soo-Nam Park zu intensiv in den Bereich Wettkampf einmischte und dort einige Änderungen ohne vorherige Absprache mit dem zuständigen Vizepräsidenten durchführen wollte. Unter anderem holte er, ebenfalls ohne Absprache, auch einen Koreaner als zusätzlichen Assistenz-Bundestrainer nach Deutschland. Was ein tiefes Loch in die DTU-Kasse gerissen haben soll.
– Es folgte eine „gemeinsame Vereinbarung “, die von Park auf der Mitgliederversammlung 2015 einseitig „gekippt“ worden sein soll, verbunden mit massiven Angriffen gegen einen DTU-Vizepräsidenten.
– Park soll sich weiterhin geweigert haben, einen von den Landesverbänden erstellten Fragenkatalog auf der Mitgliederversammlung 2015 zu beantworten, im Rahmen seiner Rechenschaftslegung.
– Kurz nach der Mitgliederversammlung wude bekannt, dass Park Soo-Nam im Vorfeld eine Art „Exklusivvertrag“ mit dem Kukkiwon abgeschlossen hatte. Ziel dieser Vereinbarung sollte sein, das Prüfungswesen in Deutschland in Teilen zu „kippen“ und auf den von ihm gegründeten Kulturverein „Kukkiwon Deutschland e.V.“ zu bündeln. Hierüber hatte Park weder das DTU-Präsidium informiert, noch die DTU-Mitgliederversammlung im März. Bekannt wurde diese Vereinbarung erst nach der MV 2015.
– Dem folgenden Mitgliederbegehren von 7 DTU-Landesverbänden auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung im April 2015 widersprach DTU-Präsident Park mit allen rechtlichen Mitteln, wohl wissend, dass dieser Widerspruch nicht aufrecht zu erhalten war. Das Präsidium der DTU hatte hierzu mehrheitlich eine andere Auffassung, die Park ignorierte. Hierdurch entstanden den klagenden Landesverbänden hohe Kosten, die ihnen nur teilweise erstattet wurden.
– Dem Vernehmen nach soll sich Park Soo-Nam geweigert haben, nach April 2015 eine ordentliche Präsidiumssitzung einzuberufen. Dadurch wurde der Verband phasenweise handlungsunfähig gemacht, da wichtige Beschlüsse entweder nicht zeitnah oder überhaupt nicht gefasst werden konnten.
– Bei der Vergabe des „President Cup“ war Park Soo-Nam auf dem entscheidenden Treffen, u.a. mit Antonio Barbarino und Athanasios Pragalos, anwesend. Dem Vernehmen nach wurde dort beschlossen, diesen am Mitgliedsverband der ETU vorbei (d.h. seinem Bundesverband DTU vorbei) – angeblich an die NWTU – zu vergeben. Diese Entscheidung soll, wie zu hören war, mit seinem Einverständnis getroffen worden sein. Zumindest hat er nicht dagegen protestiert. Auch hierüber war das DTU-Präsidium zu keinem Zeitpunkt informiert.
– Im Verfahren der ETU gegenüber dem DTU-Vizepräsidenten Musa Cicek, gab Park Soo-Nam auf der Präsidiumssitzung im Dezember 2015 zu Protokoll, er wisse nicht worum es dabei gehen würde. Wie aber im Nachgang und auf Aussage von Cetin Bozkurt hin herauskam, spielte Park von Beginn an eine durchaus sehr „aktive Rolle“, in diesem Unterfangen. Insofern kann das DTU-Präsidium davon ausgehen, dass dieses von Park wissentlich belogen wurde.
– Im Verfahren zur außerordentlichen Mitgliederversammlung bei der NWTU mischte sich der DTU-Präsident Park aktiv ein. Insbesondere im Rahmen der einstweiligen Verfügung gegen die Versammlung beim Amtsgericht Schwelm. Hierdurch ergriff er als „DTU“ einseitig Partei für den damaligen NWTU-Vorstand. Dies ohne vorherige Abstimmung mit dem DTU-Präsidium.
– Über ein inzwischen bekannt gewordenes Schreiben von Park Soo-Nam an den ETU-Präsidenten, wurde die DTU als ETU-Mitglied suspendiert. Hierdurch riskierte Park den sportlichen und finanziellen Kollaps des Bundesverbandes, dessen Präsident er zu diesem Zeitpunkt gewesen ist.
– Nur wenige Stunden nach Verkündung des Ergebnisses der AOMV bei der NWTU am 20.02.2016, versuchte Park Soo-Nam um 2Uhr morgens, die folgende AOMV der DTU am 21.02.2016 abzusagen. Hierdurch verletzte Park Mitgliederrechte. Gleichzeitig versuchte Park einen vom DTU-Präsidium gemeinsam mit ihm getroffenen Beschluss einseitig zu kippen, ohne sich mit diesem vorher abgestimmt zu haben.
– Wie vor wenigen Wochen bekannt wurde, bescheinigte Park Soo-Nam der ETU im Dezember 2015 schriftlich, ihre Trainer-Lizenzen würden ebenso bei der DTU anerkannt, wie die Lizenzen des DOSB. Auch in diesem Fall war das DTU-Präsidium nicht eingeweiht. Damit riskierte der DTU-Präsident, dass die DTU sowohl in Konflikt mit der ETU als auch mit dem DOSB kam.
Weitere Konflikte nach Teilerfolg beim Landgericht München
– Nach seinem Teilerfolg beim Landgericht München im Verfahren der einstweiligen Verfügung, war die erste Amtshandlung von Park Soo-Nam, die geplanten Mitgliederversammlungen am 30.04.2016 absagen zu wollen. Dies verbunden mit mehreren skurrilen Veröffentlichungen auf der DTU-Webseite. Spätestens bei der Ordentlichen Mitgliederversammlung hat sich Park einmal mehr einseitig über einen gemeinsam und einstimmig getroffenen Präsidiumsbeschluss vom Dezember 2015 hinweg gesetzt. Und weiterhin erneut Mitgliederrechte verletzt.
– Die Aufforderung des DTU-Präsidiums, eine außerordentliche Präsidiumssitzung am 23.04. in Hamburg einzuberufen, lehnte Park ab. Anstatt dessen lud er zu einer Präsidiumssitzung am 30.04. (!!!) nach Frankfurt ein. Hierdurch wären die Mitgliederversammlungen in Kassel konterkariert worden.
– Anstatt als DTU-Präsident nach Hamburg zur German Open zu fahren, um dort als Repräsentant bei diesem für die DTU wohl wichtigsten Turnier zu wirken, zog er es lieber vor nach Athen zu fliegen, um sich dort zum ETU-Ehrenpräsidenten ernennen zu lassen.
Fazit
Dies sind wohlgemerkt mögliche Suspendierungsgründe, die TKD-NEWS.de auf Basis seiner Recherchen und Berichte gesammelt hat. Nichtsdestotrotz, sie dürften vermutlich den tatsächlichen Gründen in hohem Maße entsprechen.